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  • Für KSV ist es "ein Skandal"


    Angenommen im Fußball würde eine Mannschaft in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer erzielen, der Schiedsrichter im Anschluss abpfeifen und die Spieler sich schon auf dem Weg in die Kabine befinden. Wenn in dieser Situation plötzlich der Referee nach Protesten der Verlierer im Nachhinein sagen würde, dem Tor sei ein Foul vorausgegangen, weshalb der Treffer nun doch nicht zähle, dann wäre der Aufschrei groß. Ähnliches durften die Oberliga-Ringer des KSV Rimbach im Heimkampf gegen den SC Großostheim erleben, den die Hausherren nach einer mehr als nur fragwürdigen Entscheidung von Kampfrichterin Martina Gebel mit 16:17 verloren.

    „Ich bin schon so lang dabei, doch so etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte der äußerst aufgebrachte KSV-Sportwart Oliver Schmitt. Was war passiert? Es war nach einem spannenden Kampfabend die letzte Begegnung. In der 75 kg Greco-Klasse traf Rimbachs Pal Kottes auf Lukas Fischmann. Kottes beherrschte den Kampf und bekam seinen Gegner am Rande der Ringzone zu packen, stürzte ihn über und erhielt für die tolle Aktion eine Viererwertung. Fischmann fiel bei der Aktion unglücklich auf die Schulter, verletzte sich und gab nach kurzer Behandlung auf.

    Gebel beendete den Kampf, Kottes wurde bereits als Aufgabesieger durchgesagt, was einen 20:13 Sieg für den KSV bedeutet hätte. Einige Großostheimer protestierten und behaupteten, Kottes hätte den Griff außerhalb der Ringzone gezogen. Nachdem bereits einige Minuten vergangen waren, entschied sich Gebel um, nahm ihre Viererwertung zurück und disqualifizierte Kottes, weshalb urplötzlich die Gäste als Sieger dastanden. Diverse Handyvideos, die belegten, dass der Großostheimer Protest unbegründet war, wollte die Kampfrichterin nicht sehen und blieb bei ihrer Entscheidung, die wohl nur als Fehlentscheidung gesehen werden kann.

    Die Emotionen schlugen hoch bei den Rimbachern, die nun gegen die Wertung Protest einlegen und hoffen, die Punkte am grünen Tisch doch noch zugesprochen zu bekommen. „Das ist ein Skandal“, verstand auch Eckert die Welt nicht mehr.

    Auf diese Weise fand ein sehr gelungener Abend in der Odenwaldhalle, der für die Zuschauer tolle Kämpfe bereithielt, ein unrühmliches Ende. Hervorzuheben ist beim KSV, besonders Sevket Emris (57 kg, FS), der gegen David Kecskemeti einen tollen Kampf zeigte und als Schultersieger hervorging.