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  • Derbykampf zwischen KSV Rimbach und SV Fahrenbach


    Das erste Derby in der Ringer-Oberliga seit 20 Jahren wurde zu einem sportlichen Höhepunkt: 850 Zuschauer sahen am Samstagabend in der Odenwaldhalle den spannenden Schlagabtausch, den Aufsteiger KSV Rimbach am Ende mit 15:10 gegen den Nachbarn SV Fahrenbach gewann.

    Doch die weiter sieglosen Fahrenbacher hätte den Vergleich noch spannender gestalten können, doch sie ließen die Gewichtsklasse bis 80 Kilo Freistil gegen KSV-Spitzenringer Daniel Seibold unbesetzt. „In dieser Klasse ist die Lücke für uns derzeit nur schwer zu schließen“, sagt Co-Trainer Markus Schröder auch mit Blick auf den Ausfall von Braun, der sich im Training verletzte.Und so mussten die Fahrenbacher ausgerechnet dann vier Zähler an Rimbach abgeben, als sie sich ins Match zurückgekämpft hatten. SV-Mann Dominik Bauer ließ Marc Janske keine Chance, siegte 17:0, und es stand nur noch 10:9 für Rimbach. „Das war etwas unglücklich für Marc“, beobachtete KSV-Mannschaftsführer Oliver Schmitt, hatte aber auch eine Erklärung für die überraschend deutliche Niederlage des Nachwuchsringers: „Er war vor wenigen Tagen noch auf Abschlussfahrt mit seiner Schulklasse und hat diese Woche nicht richtig trainiert.“

     

    Doch besagte Lücke in der 80-Kilo-Freistilklasse ließ Rimbach kampflos auf 14:10 davonziehen. Auf Vadim Sacultan (75 Kilo Freistil) ruhten nun die Hoffnungen der Gäste gegen KSV-Vertreter Vladimir Kunz. Es war der erwartet ausgeglichene Kampf zweier gleichwertiger Ringer, und lange bewegte sich nicht viel. Dann aber spielte Sacultan urplötzlich seine Schnelligkeit aus, und Kunz war am Boden. In den verbleibenden 31 Sekunden fand der Rimbacher keine Lösung mehr, und Fahrenbach verkürzte auf 10:14.

     

    Auf Gheorghe Cojocori ruhen die Hoffnungen

    Auf Gheorghe Cojocori ruhten damit in der letzten Begegnung die Hoffnungen der Gäste, und Cojocori enttäuscht für gewöhnlich kaum. Doch auch sein Gegenüber in der Klasse bis 75 Kilo im griechisch-römischen Stil ist gewiss kein Niemand: Pal Kottes. Minute 1:51: Cojocori bringt Kottes in die gefährliche Lage, der KSV-Ringer lässt sich aber nicht fixieren. Dennoch bringt diese Aktion Cojocori die 5:3-Führung. Wenig später folgt die Reaktion von Kottes und jetzt steckt Cojocori in der Klemme – 5:5. Eine Minute vor Schluss setzt Kottes erneut einen erfolgreichen Angriff, punktet zum 7:5, und SVF-Coach Simon Schröder schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, denn er weiß: Das ist die Niederlage für seine Staffel.

    „Aber wir ärgern uns nicht.“ Schließlich habe Cojocori in der vorvergangenen Woche noch mit 40 Grad Fieber im Bett gelegen, begründete Schröder die doch etwas überraschende Niederlage seines Leistungsträgers. Trotzdem: „Wir sind rundum zufrieden“, sagte der Übungsleiter. „Das war ein Spitzenderby mit tollen und spannenden Kämpfen, und die Kampfrichter bekommen die Note eins“.

    Auch Manuel Cara sei im Schwergewicht gegen Ismail Murafov lange am Drücker gewesen, habe am Ende dann aber zu viel gewollt und 0:2 nach Punkten verloren. Bei Patrick Eiseles Niederlage gegen Pascal Mieslinger hätten, so Schröder, Kleinigkeiten den Unterschied ausgemacht.

    Rimbachs Nachwuchsringer Nico Schmitt indes, der vor kurzem noch mit einer Knieverletzung zu kämpfen hatte, wurde am Samstag auch von der Kulisse inspiriert, als er seinen Widersacher Jannik Stepp nach 71 Sekunden auf die Schulter brachte. „Er hat gerungen wie ein Spitzenringer“, war sein Mannschaftsführer begeistert. Oliver Schmitt: „Vor zehn Jahren haben wir mit unserer Jugendarbeit begonnen und jetzt trägt sie Früchte.“ Schmitt sieht sein Team als Aufsteiger in der Liga angekommen:„Wir sind reif für die Oberliga, und heute haben wir das bewiesen.“